So ging es uns mit den Polarlichtern. Lange hatten wir davon geträumt, diese einmal zu erleben. Letztes Jahr waren wir zu spät dran, da unsere Wunschreise bereits ausgebucht war. Darum hatten wir uns für den diesjährigen Termin bereits frühzeitig gekümmert und konnten uns so schon lange im Voraus auf diese Reise freuen. Während in Deutschland schon der Frühling Einzug hielt, machten wir uns auf den Weg in den hohen Norden nach Schwedisch Lappland. Im Gepäck jede Menge warme Kleidung. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie aufwändig es war, sich jeden Abend entsprechend anzuziehen. Gegen Ende war man dann zwar etwas unbeweglich, aber doch ziemlich warm. Wobei unsere erste Nacht draußen uns schon einiges abverlangt hat. Im Schlitten hinter dem Schneemobil ging es nach draußen zu unserem ersten Aurora-Spot. In dieser Nacht waren es – 23 Grad. Puh, das war ein ordentlicher Temperatur-Unterschied zu den 15 Grad Frühlingstagen zuvor. Aber das war in dem Moment ziemlich unwichtig. Denn zu überwältigend war das Gefühl, die tanzenden grünen Lichter zum ersten Mal zu sehen.
Am nächsten Tag schneite es und wir brachen auf zu unserer ersten Tagestour. Um uns herum nur Schnee und Eis und eine wunderbar weiße Landschaft. Ganz still und friedlich.
Obwohl der Tag so bewölkt war, schaffte es unser Guide Niklas, uns auch in der zweiten Nacht wieder zu einer Location zu fahren, von wo aus wir die Polarlichter sehen konnten. Und dieser Wahsninns Sternenhimmel!
Am dritten Tag schneite es ohne Unterbrechung. Der Schneesturm peitschte ums Haus und meine Motivation nach draußen zu gehen, war nicht sehr hoch. Als Niklas uns abends abholte, meinte er schon, dass dieser Ausflug wahrscheinlich der abenteuerlichste Part der Reise wird und einer Polarexpedition gleicht. Die Aussicht im Schneesturm auf dem Schneemobil bzw. im Schlitten zu sitzen fand ich nicht besonders einladend. Aber kaum waren wir gestartet, hörte es auf zu schneien, der Himmel riss auf und schenkte uns wieder eine wunderbaren Sternenhimmel inklusive einer traumhaft schönen Aurora. Die dritte Aurora-Nacht in Folge!
Und dann kam unser letzter Tag. Ein Tag, der uns schon morgens mit Sonnenschein begrüßte. Wir nutzen das herrliche Wetter, um in das 2,5 km entfernte Dorf zu laufen. Tatsächlich konnten wir mal auf ein paar Schichten Kleidung verzichten. Nachmittags erlebten wir noch den Sonnenuntergang am See. Dieses Licht, diese Farben! Wie die Sonne immer mehr verschwindet und nur noch die Berge in das letzte Licht getaucht werden … wunderschön!
Ja und nach diesem traumhaften Tag brach nun unser letzter Abend an. Mit dem Hundeschlitten ging es los zu unserem letzten nächtlichen Stop. Was an diesem Abend am Himmel geschah, kann man kaum beschreiben. Während der Hundeschlitten durch die Dunkelheit fuhr, war über uns schon ein unglaubliches Spektakel am Himmel zu beobachten. Die Polarlichter tanzten ihren schönsten Tanz, während die Hunde uns durch die ansonsten dunkle Nacht zogen. Am Tippi angekommen, wusste man wirklich nicht, was man zuerst fotografieren sollte, so intensiv war die Aurora. Plötzlich wurde es immer heller und wir wurden Zeuge eines magnetospärischen Teilsturms. Magisch!
Nach dem langen Aufenthalt draußen, erwartete uns im Tippi bereits heißer Tee und leckere Zimtschnecken vom Lagerfeuer. Dieser letzte Abend war wirklich etwas ganz Besonderes und trotz der Kälte dort, beschleicht mich immer noch ein ganz warmes Gefühl, wenn ich daran denke.
Der Spruch, dass keiner von einer Reise so zurück kommt, wie er gefahren ist, könnte für keine Reise treffender sein. Danke, du schönes Lappland, für diese einmalige Zeit!